Dieses (nicht mehr ganz so) neue Jahr

Nach dem Motto „lieber spät als nie“ habe ich beim Beten hingehört, was Gott in diesem Jahr 2023 tun will. Vielleicht bestätigt das Gehörte deine eigenen Empfindungen, oder es ergänzt sie. Ich steuere mein Puzzleteil zu einem grossen Bild bei und freue mich, wenn Gott dadurch zu dir spricht!

Ich empfinde, dass wir in diesem Jahr eine besondere Aufmerksamkeit bewahren sollen für die Stimme des Heiligen Geistes. Gott redet auf viele verschiedene Arten, und es ist so spannend und elementar, dass wir sein Reden aus den vielen inneren und äusseren Stimmen heraushören und hinhören! Bei Elia sprach Gott weder durch starken Wind, der die Berge zerriss, weder durch das Erdbeben, auch nicht durchs Feuer, sondern im stillen, sanften Sausen. Ein starkes Bild für unsere Zeit, in der verschiedene laute Stimmen auf uns einprasseln wollen, allen voran auch unsere eigene. Und doch sprach Gott bei Hiob aus dem Sturm. Die Gleichung laut = nicht Gott geht also nicht automatisch auf. Es braucht Unterscheidung. Ich mache das meistens so: Was löst die Stimme, das Gesagte in mir aus? Hat es den Geschmack von Leben und Hoffnung? Oder entmutigt mich die Stimme, und lässt mich das Gesagte resignieren? Gott sagt uns nicht nur die liebsten Dinge, manchmal konfrontiert er uns auch mit den unschönen Dingen, die in unseren Herzen sind. Aber auch wenn Gott uns korrigiert, ist er trotzdem immer ermutigend und liebevoll.

Auch in diesem Jahr dürfen wir Dinge loslassen, die zwar nett sind, aber zuviel und so unserem Herz schaden. Ablenkung ist schön – ich bin auch dankbar für gute Netflix-Serien, wenn ich kein Buch mehr in die Hand nehmen mag. Aber: Was sind die Dinge, die mir Zeit und Kraft und Freude rauben? In was investiere ich mein Herz? „Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll Macht haben über mich“, sagt Paulus ganz schlicht. Was hat Macht über mich? Wo bin ich gefangen? Manipulierbar? Wo halte ich etwas fest, das Gott mir gern abnehmen möchte? Wieder Paulus sagt im Philipperbrief: „Genau die Dinge, die ich damals für einen Gewinn hielt, haben mir – wenn ich es von Christus her ansehe – nichts als Verlust gebracht.“ Für welche Dinge und Prioritäten ist jetzt Zeit? Und was darf ich loslassen wie einen hübschen Schuh, der für die Jahreszeit nicht passt?

In diesem Jahr sind wir eingeladen, mutig zu surfen auf dem Wasser des Lebens. Ich mag den Kletterpark nicht sonderlich, auch wenn ich als Kind auf jeden Baum geklettert bin. Aber wenn sich meine Tochter zum Geburtstag einen Besuch im Kletterpark wünscht, dann gehe ich mit und voran. Ich möchte nie aufhören, mich zu überwinden, Neues zu lernen und mich Situationen auszusetzen, die ich ungemütlich finde. Ehrlich, ich mag es gar nicht! Eine ehemalige Gebetsleiterin hat immer wieder gefragt: „Wann hast du zum letzten Mal etwas zum ersten Mal getan?“ Lernbereit sein und bleiben, Risiken eingehen, aufs Ganze gehen – wenn ich gerufen bin etwas zu tun oder zu sagen, will ich das sein und tun. Mutig zu surfen hat mit Vertrauen zu tun, nicht auf mich selber, sondern auf den, der mich ruft und trägt. Lernfähigkeit heisst Demut. Ich bin sehr am Üben, denn ich verliere nicht gerne das Gesicht. Aber dieses „Gesicht“ ist letztlich nur Angst. Derjenige, der am meisten Grund zu Angst gehabt hatte, sagt: „In der Welt werdet ihr hart bedrängt. Doch ihr braucht euch nicht zu fürchten: Ich habe die Welt besiegt.“ Das ist eine Ansage. Es fühlt sich meistens nicht so an. Aber ich will mich an dieser Zusage festhalten. Darum umgebe ich mich gerne mit Menschen, die mich ermutigen, alles auf diesen Gott zu setzen und mutig zu surfen. Gleichzeitig möchte ich diese Ermutigerin für andere sein.

Was sind deine Eindrücke und Empfindungen für dieses neue Jahr? In welcher Zeit bist du? In welchen Bereichen siehst du Wachstum oder Dürre, Winter oder Sommer, Saat oder Ernte, Schweigen oder Reden, Lachen oder Weinen? Wo hast du Gottes Stimme gehört? Wo wartest du auf sein Reden?

Sei gesegnet in diesem neuen Jahr, auch wenn es nicht mehr ganz so neu ist, mit kühnem Vertrauen auf einen ganz und gar vertrauenswürdigen Gott!

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